Das zweite Kind und 1000 Pferde

Dr. Volker Hollenbach ist Vorsitzender des Reit- und Fahrvereins Rot am See, der das Hohenloher Reit-Event in Musdorf in dieser Woche ausrichtet.

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Herr Dr. Hollenbach, was ist dieses Jahr im Vergleich zu den Vorjahren anders beim Hohenloher Reit-Event in Musdorf?

VOLKER HOLLENBACH: Dass in den nächsten Tagen unsere zweite Tochter geboren wird und dadurch der zeitliche Rahmen für die intensive Vorbereitung noch enger wurde. Ansonsten ist die Veranstaltung im Vergleich zum Vorjahr nahezu unverändert, außer dass wir das Teilnehmerfeld etwas eingegrenzt haben, um gut im zeitlichen Rahmen von fünf Tagen mit den einzelnen Prüfungen durchzukommen.

Gibt es ein Reitturnier, an dem Sie sich orientieren?

HOLLENBACH: Hier gibt es eine Vielzahl von Veranstaltungen, da ich selbst gerne große und internationale Reitsportveranstaltungen besuche, sammle ich mir auf diesen immer Ideen und Anregungen und versuche diese im Rahmen unserer Möglichkeiten umzusetzen.

Wie viele Starter und Pferde sind vor Ort und woher kommen diese?

HOLLENBACH: Es werden über die fünf Turniertage in Musdorf circa 600 Reiter mit mehr als 1000 Pferden 2200-mal an den Start gehen. Hierzu dürfen wir Teilnehmer von Dänemark bis in die Schweiz bei uns auf der Veranstaltung begrüßen. In Musdorf sind dieses Jahr allein 150 Pferde in den Stallzelten untergebracht.

In wie vielen Prüfungen gehen die Reiter an den Start?

HOLLENBACH: Über die fünf Tage finden insgesamt 39 Prüfungen statt. Von Einsteigerprüfungen in der Dressur und dem Springen bis zur schweren Springprüfung der Klasse S** mit Hindernishöhen bis zu 1,50 Meter.

Welche Prüfung ist für Sie persönlich der Höhepunkt?

HOLLENBACH: Dieses Jahr tragen wir erstmals das Finale der Rot am Seer Amateur-Tour aus, was eine Veranstaltungsserie über unsere drei Late-Entry-Veranstaltungen war, und die für das Finale qualifizierten Teilnehmer reiten um die besonderen Ehrenpreise des Reitsportfachgeschäftes Fundis und des Künsters Koval. Das ist eine echte Bereicherung für das diesjährige Hohenloher Reit-Event. Ansonsten ist der große Preis von Hohenlohe am Sonntagnachmittag der absolute Höhepunkt der Veranstaltung.

Sind Sie eher Fan der Dressur oder des Springreitens?

HOLLENBACH: Da ich selbst Springreiter bin, liegt mir das Springreiten näher.

Welche Prüfung ist die außergewöhnlichste?

HOLLENBACH: Am Samstagabend findet ein Teamspringen statt, für das sich eine Dreiergruppe zusammenfinden muss, von denen jeder Reiter in einer anderen Leistungsstufe reiten muss. Hierdurch wird die Gruppendynamik gefördert, und dieser Wettbewerb ist auch für die Zuschauer sehr spannend. Hier gehen meist über 20 Dreiergruppen an den Start und kämpfen um die Eintrittskarten in die Schleyer-Halle zu den Stuttgart-German-Masters, die als Siegprämie winken.

Es treten auch etliche Pferdesportler aus dem Landkreis Schwäbisch Hall an: Was trauen Sie diesen in den Wettbewerben zu?

HOLLENBACH: Aus dem Landkreis Schwäbisch Hall gehen geschätzt über 50 Teilnehmer an den Start. Hier werden unser Vereinsmitglied Carlo Beisswenger sowie Martin Fundis von den Pferdefreunden Saurach in den schweren Springprüfungen versuchen, den einen oder anderen Sieg zu erreiten. In der Dressur geht Sandy Kühnle aus Ilshofen an den Start, die derzeit wohl erfolgreichste Dressurreiterin der Region. Sie bekommt am Sonntag auf unserer Veranstaltung das goldene Reitabzeichen verliehen. Des Weiteren gehen zahlreiche Teilnehmer aus dem Landkreis in allen Prüfungen an den Start, da wir für alle Leistungsstufen unterschiedliche Prüfungen anbieten.

Wie ist es um den Nachwuchs des Reit- und Fahrvereins Rot am See bestellt?

HOLLENBACH: Der Reitverein Rot am See hat über 200 Mitglieder und auch einige erfolgreiche Nachwuchsturnierreiter wie Viktoria Rupp, Laura Schüttler und Manuel Braun, um nur einige zu nennen.

Welche Tipps haben Sie für diejenigen Zuschauer, die sich zum ersten Mal ein Pferdesportturnier ansehen wollen?

HOLLENBACH: Sie sollen bereits am Mittwoch auf unsere Veranstaltung kommen und sich von dem Ausmaß und der Qualität überzeugen, dann werden sie jeden Tag aufs Neue kommen wollen. Man findet kaum solch hochkarätigen Pferdesport in der Region, und das auch noch bei freiem Eintritt.

Herzlichen Dank für das Interview und viel Erfolg und Spaß beim Turnier!

Die Fragen stellte HT-Redakteur Joachim Mayershofer.

QUELLE: Hohenloher Tagblatt vom 18.07.2016, Seite 21
Online unter http://www.swp.de/crailsheim/sport/sonstige/regional/Fahrverein-Pferdesport-Reiter;art1222988,3930467